Geldmengenexplosion, Refinanzierungsdruck & globale Verflechtungen: Warum Anleger heute mehr denn je systemisch denken müssen

  • Die Fed kauft Staatsanleihen: Sie schafft damit direkt neues Geld.
  • Banken vergeben Kredite: Auch geliehenes Geld zählt zur Geldmenge – es entsteht buchstäblich durch Kreditvergabe.

Die Folge: Das Geld sucht Rendite – in Finanzwerten wie Aktien, Immobilien, Bitcoin oder Gold. Diese Anlageklassen profitieren von der Geldmengenexpansion, da die zusätzliche Liquidität nicht gleichmässig in den Konsum fliesst, sondern überproportional in Vermögenswerte wandert.

Die Fed möchte keine direkte Käuferin sein, um nicht zu stark in den Markt einzugreifen – also wird regulatorisch entlastet:

  • Die SLR-Regel (Supplementary Leverage Ratio) wird gelockert, damit Banken mehr Staatsanleihen halten können, ohne zusätzliches Kapital zu hinterlegen.
  • Banken werden so implizit motiviert, als Käufer einzuspringen – eine Art verdeckte Staatsfinanzierung.

Ein historischer Vergleich zeigt Parallelen: Nach der Finanzkrise 2008 wurde die Geldmenge ebenfalls massiv ausgeweitet, um das System zu stabilisieren. Auch Japan verfolgt seit Jahrzehnten eine ähnliche Strategie – mit einer Staatsverschuldung von über 250 % des BIP und dauerhaft niedrigen Zinsen.

  • Dollar: Der US-Dollar ist Weltreservewährung, die Basis für Rohstoffhandel und globale Kapitalflüsse.
  • Vertrauen: Wird die Verschuldung als unsicher wahrgenommen, leiden auch andere Märkte.
  • Zinsentwicklung: US-Zinsentscheidungen beeinflussen globale Kapitalströme.

Zudem ist Japan mit über 250 % Schuldenquote (BIP-bereinigt) noch deutlich stärker verschuldet als die USA – ein Hinweis darauf, dass hohe Schulden tragfähig sein können – solange das Vertrauen in die Währung erhalten bleibt. Doch der Vertrauensverlust könnte – bei weiterer Aufweichung – kippen.

  • Geldmengenwachstum treibt Vermögenspreise: Auch wenn die Realwirtschaft schwach bleibt.
  • Nicht alles fließt in Konsum: Ein großer Teil der M2-Expansion landet in Finanzwerten.
  • Korrekturen sind Einstiegspunkte: Wer das System kennt, sieht im Rückgang kein Ende, sondern eine Fortsetzung des Zyklus.

Gold, Aktien, Bitcoin – sie steigen nicht wegen ihrer Sicherheit, sondern weil sie als Fluchtziele aus entwertenden Papierwerten gelten.

Don’t panic – but don’t be blind.“